Ist die Osttangente wirklich Geschichte?

Quelle: Pressemitteilung: Ist die Osttangente wirklich Geschichte? 13.7.2021

Ende 2016 bei der Verabschiedung des neuesten Fernstraßenausbaugesetz schienen die Würfel für den radikalen Ausbaus der B2 gefallen: eine 26 m breite Schneise aus Beton und Asphalt sollte die Verkehrsprobleme links und rechts von Augsburg lösen. So war das Versprechen – und still und leise sollte dieses 500 Millionen-Bauwerk baureif geplant werden. Nicht geplant aber war der nicht endende Protest gegen dieses Bauvorhaben, das nicht mehr in unsere Zeit passt. Tausenden Menschen leuchtete nicht ein, dass hausgemachte Verkehrsprobleme bei der B17 durch einen Straßenneubau 15 Kilometer weiter östlich zu lösen wären – und überhaupt, warum man dafür den letzten großen Naturraum „greater Augsburgs“ wenn nicht zerstören so doch unwiderruflich degradieren muss. Hier weiterlesen

Veranstaltung zu Ost-West-Achse

Sehr geehrte Mitglieder und Freunde des Forums Augsburg lebenswert,

wie Sie sicher aus der Presse entnehmen konnten, hat das Forum Augsburg lebenswert, insbesondere seine Mitgliedsvereine ANA, VCD, BN und ADFC und einige Einzelmitglieder, einen Planungsvorschlag für die Ost-West-Achse (Straßenbahnlinie vom Jakober Tor bis zum Hauptbahnhof) vorgelegt. In einer Veranstaltung am 20.2.2020 um 19:00 Uhr im Zeughaus/ Reichlesaal wollen die Verantwortlichen diesen Vorschlag der Öffentlichkeit und den Mitgliedsvereinen des Forums und deren Mitgliedern vorstellen.

Fragebögen zum Planungsvorschlag Ost-West-Achse an die OB-KandidatInnen

Im Dezember 2019 haben wir die OB-KandidatInnen der einzelnen Parteien mit Hilfe eines Fragbogens zu Ihrer Meinung bzgl. unseres Planungsvorschlages zur Ost-West-Achse befragt. Den Fragebogen, eine Zusammenfassung der Antworten und die einzelnen Antworten erreicht man über die nachfolgenden Links.

Fragebogen an die OB-KandidatInnen

Auswertung der Fragebögen

Hier finden Sie die ausgefüllten Fragebögen der einzelnen OB-KandidatInnen:

Verkehrswende im Zentrum

Presseerklärung vom 18.2.2020

Engagement für die Umwelt hat in Augsburg nicht erst mit den Fridays for Future begonnen. Bereits in den 80er Jahren haben sich Umweltschutzverbände wie der Bund Naturschutz, Verbände für umweltfreundlichen Verkehr wie der ADFC und der VCD sowie Stadtteilinitiativen im Forum Augsburg lebenswert zusammengeschlossen um dem Umweltverbund im Verkehr Vorrang vor dem motorisierten Individualverkehr zu geben.

„Leider ging die Entwicklung der vergangenen Jahre in die gegenteilige Richtung. Mehr Autoverkehr und damit schlechtere Luft und mehr Lärm“ beklagt der Vorsitzende Franz Gabler. Ein Grund, sich im Vorfeld der Kommunalwahlen 2020 Gedanken zu machen, wie der Verein zu einer wirklichen Verkehrswende beitragen kann. „Für die Grundrichtung, eine andere Priorität in der Verkehrsplanung zu fordern fand sich schnell ein Konsens“, freut sich Gabler, „künftig soll der Fußverkehr an erster Stelle stehen, dann der Radverkehr, dann der ÖPNV und zuletzt das Auto.“ Das bedeutet keine Verteufelung des motorisierten Individualverkehrs, aber eine Reduktion auf das sinnvolle und verträgliche Maß.
Um die Stadtgesellschaft für den Umwandlungsprozess einer echten Verkehrswende zu begeistern suchten die Aktiven des Forums Augsburg lebenswert nach einer Stelle, an der sich besonders gut zeigen lässt, welche Möglichkeiten die Wegnahme von Autospuren eröffnet. Die Suche währte nicht lange. „Ich möchte mir nicht vorstellen, dass das renovierte Staatstheater weiter hinter einer Blechlawine verschwindet. Dass weiter eine autobahnähnliche Schneise den historischen Kern unserer Stadt durchschneidet“ nennt Jens Wunderwald, zweiter Vorsitzender, Gründe für die Wahl: die Karlstraße.

„Wir wollten sicher sein, dass unsere Forderungen durchgängig umsetzbar sind und die neue Verteilung des Straßenraums gemeinsam entwickeln.“ fügt Jörg Schiffler Vorsitzender der ANA hinzu. „Die Karlstraße ist wichtig, aber nur ein Teil der gesamten Ost-West-Achse vom Jakobertor zum Bahnhof. Nach der Veränderung der Nord-Süd-Achse mit dem Königsplatz steht die weitere Umsetzung des Ideenwettbewerbs an, der auch für die Ost-West-Achse eine Stärkung des umweltfreundlichen Verkehrs vorsieht.“.
„Der Bahnhofstunnel hat bereits einen Abzweiger für eine Straßenbahn in Richtung Frölichstraße“ stellt Christian Ohlenroth, Vorsitzender des VCD Augsburg fest. „Hier können mit einer zusätzlichen Straßenbahnlinie dringend benötigte Kapazitäten für den ÖPNV geschaffen werden und Lechhausen bekommt endlich eine Direktverbindung zum Hauptbahnhof. Auch im Hinblick auf etwaige Sperrungen ist eine zweite Ost-West-Verbindung sinnvoll.“

„Auch wir im ADFC wissen, dass wir verschiedene Träger umweltfreundlicher Mobilität brauchen.“ ergänzt Vorstandsmitglied Martin Wohlauer. „Mir kam es vor allem darauf an, auf dieser Strecke eine einheitliche und trotzdem attraktivere Regelung für den Radverkehr zu finden. Die Platzverhältnisse lassen keine andere Lösung zu, als den Radverkehr auf die Fahrbahn zu legen. Dies wiederum erfordert zwingend Tempo 30. Nach Forschungen über Verkehrssicherheit sowieso die beste Lösung“.

„Dieses Projekt bringt mehr Grün in die Stadt“, eine Forderung des Bund Naturschutz, für den sich Irene Kuhn beteiligt. „das Rasengleis in der Karlstraße und die üppige Baumpflanzung in der Volkhartstraße setzen die richtigen Akzente. Sieht gut aus und senkt die Temperatur im Sommer“.
Seit der Pressekonferenz im Oktober 2019 haben die Macher das Projekt fast allen Stadtratsfraktionen vorgestellt. Es hat viele Parteien so begeistert, dass sie den Plan in ihr Programm zur Kommunalwahl aufgenommen haben. Einzig ein Bedenken trübt die Begeisterung: Bricht der motorisierte Individualverkehr zusammen, wenn diese Durchgangsachse weniger Spuren behält? Das Forum Augsburg lebenswert hat dazu eine klare Linie: das Projekt schafft ja neue Kapazitäten für eine umweltfreundliche Mobilität. Damit bracht es keine „Tangente“ oder andere neue Autostraßen, die doch nur neuen umweltschädlichen Verkehr produzieren.

Augsburg soll Fahrradstadt werden

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 30.1.2020

Der sogenannte Pfersee-Tunnel direkt am Hauptbahnhof von Augsburg ist ein gutes Beispiel. Es ist so eine Unterführung, wie es sie in jeder größeren bayerischen Stadt gibt: Es ist laut dort, es stinkt nach Abgasen, Radler und Fußgänger kommen sich genauso in die Quere wie Radler und Autofahrer. „Ein Unfallschwerpunkt“ sei das, sagt Arne Schäffler vom ADFC Augsburg. Weiterlesen in der Süddeutschen Zeitung